Praktikumsbericht (AT) zeigt die 2021 entstandene Werkgruppe Praktikum der Künstlerin* Hella Vohrmann, die sich in vier einzelne Werkgruppen unterteilen lässt:
Öffentlichkeitsarbeit / Lifestyle / Koordination / Kunst
Die einzelnen Werke entstanden in vorher festgelegten Zeiträumen von jeweils 3 Wochen und zeichnen in ihrer Gesamtheit einen Zeitraum von insgesamt 24 Wochen im Leben der Künstlerin* nach.
Die beschriebene Zeitspanne ist als Praktikum der Künstlerin* bei sich selbst als erfolgreiche Künstlerin definiert.

In der Abteilung Kunst untersucht die Künstlerin* das Schaffen von Kunst an sich. Bei einer Blitzrecherche im Internet lernt sie: „Ein wahrer Künstler ist nicht derjenige, der inspiriert wird, sondern derjenige, der andere inspiriert“. Um eine erfolgreiche Künstlerin zu sein, widmet sich die Künstlerin*, Salvador Dalís Annahme folgend, in ihrem Werk „Ideomat“ der Inspiration anderer Personen. Der auf Interaktion mit den Rezipient:innen ausgelegte Automat generiert auf Knopfdruck Ideen, die die Besucher:innen für ihr eigenes künstlerisches Schaffen verwenden dürfen (unter der Prämisse, dass ein Teil der entstehenden Gewinne in Form von Tantiemen an Vohrmann abzugeben ist). Der Ideomat orientiert sich in seiner Konstruktionsweise an einem einarmigen Banditen, unterscheidet sich jedoch von diesem darin, dass jeder Spielzug einen echten Gewinn garantiert. Ein Spiel ohne Nieten.
Konzeption und Ausführung: Hella Vohrmann
Elektrotechnische Supervision: Felix Schelhasse
CNC Holzbearbeitung: Lukas Vohrmann
Linguistische Beratung: Anita Ackva
Metallhandwerk: Sven Brandherm und Natascha Maier
Elektrotechnische Supervision: Felix Schelhasse
CNC Holzbearbeitung: Lukas Vohrmann
Linguistische Beratung: Anita Ackva
Metallhandwerk: Sven Brandherm und Natascha Maier




Das zweite Exponat aus der Werkgruppe Lifestyle ist Autosuggestion, eine mechanische Skulptur, mit deren Hilfe die Künstlerin* die Arbeit am eigenen Selbst-bild zeitsparend auslagert. Anstatt sich selbst damit zu befassen, den Glaubenssatz „Ich bin eine erfolgreiche Künstlerin“ ständig aufs neue zu internalisieren, um ihn dann, zweifelnd, über Bord zu werfen, wird diese Aufgabe maschinell durch einen Nadel- drucker und einen daran angeschlossenen Aktenschredder erledigt.
Konzeption: Hella Vohrmann
Programmierung: Sebastian Drewes
Programmierung: Sebastian Drewes


In der Werkgruppe Öffentlichkeitsarbeit befasst sich die Künstlerin* Vohrmann mit den beiden - der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zu Grunde liegenden - Themenkomplexen Identität und Image. Dabei meint Identität die intraspektive Beschäftigung der Künstlerin* mit der Persona Hella Vohrmann, wohingegen die Beschäftigung mit dem Image auf die Außenwahrnehmung abzielt.
Die Mixed-Media-Installation Pressefotos vereint beides in sich. Die Künstlerin* fotografierte sich, unter Supervision der Fotografin Dana Kirsch, in verschiedenen Posen. Den gesamten Prozess begleitete sie außerdem filmisch. Die fertigen Fotos (Image) sind jedoch nur ein Teilaspekt der Arbeit. Diesen ergänzend finden sich in der Arbeit Filmsequenzen, die die Zwischenschritte, die Suche nach der passenden Pose, dokumentieren (Identität).
Konzeption: Hella Vohrmann
Fotografische Supervision: Dana Kirsch
Fotografische Supervision: Dana Kirsch




In dem Werk Interview kumuliert die Künstlerin* ein Interview, welches in einem, extra dafür hergestellten Interviewsimulator entstand, und die Pressebilder und amal-gamisiert sie zu einem von niemandem eingeforderten Interview, welches sie – jeweils exklusiv und mangels Anfragen auf gut Glück - an 38 Pressevertreter verschickte.
Sie erhielt eine Antwort.
Konzeption: Hella Vohrmann
Geistige Unterstützung: Anita Ackva
Geistige Unterstützung: Anita Ackva




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Der Interviewsimulator, eine begehbare Rauminstallation, dient dem Einüben von Interviewsituationen, um im Ernstfall (also nach Beendigung des Praktikums) einen Fauxpas im Gespräch mit der interessierten Presse zu vermeiden. Während die Soundebene zur Intraspektion aufruft, lädt die Architektur des Raumes zum externalisierten Blick auf die eigene Person ein. Die Besucher:innen wurden eingeladen, sich selbst in den Simulator zu begeben.
Konzeption: Hella Vohrmann
Sprecherin: Daphne Knickrehm
Sprecherin: Daphne Knickrehm


In der Abteilung Koordination lernt die Künstlerin* den Umgang mit zuarbeitenden Gewerken, Künstler:innen, Assistent:innen und Dienstleister:innen. In Ermangelung echter Kooperationspartner:innen arbeitet sie für ihre Soundinstallation Telefonassistenz mit ihr unbekannten Personen aus dem Raum Dortmund zusammen.
Durch geschickte Koordination (Aushängen einer Annonce) bringt Vohrmann die Beteiligten dazu, sie beim Schaffen des Werkes Telefonassistenz zu unterstützen. Unter dem Vorwand, eine Telefonassistenz zu suchen, lässt sie durch Dritte Sounddateien generieren (Sprachnachrichten auf der Mailbox der Künstlerin*), die sie wiederum in einer begehbaren Installation ausstellt. Dabei wird das Thema gleichzeitig auch zum Werkzeug, mit dessen Hilfe das Exponat entsteht.
Durch geschickte Koordination (Aushängen einer Annonce) bringt Vohrmann die Beteiligten dazu, sie beim Schaffen des Werkes Telefonassistenz zu unterstützen. Unter dem Vorwand, eine Telefonassistenz zu suchen, lässt sie durch Dritte Sounddateien generieren (Sprachnachrichten auf der Mailbox der Künstlerin*), die sie wiederum in einer begehbaren Installation ausstellt. Dabei wird das Thema gleichzeitig auch zum Werkzeug, mit dessen Hilfe das Exponat entsteht.
Konzeption: Hella Vohrmann
Programmierung: Sebastian Drewes
Programmierung: Sebastian Drewes


Die in der Installation Rituale dokumentierte Performance orientiert sich an den klassischen Versuchsaufbauten in der Wissenschaft.
Die Zielsetzung besteht im Prüfen unterschiedlicher Routinen bekannter Künstler:innen darauf, ob sie sich für eine Übernahme durch die Künstlerin* eignen. Dabei ist die Variable in den drei Experimenten, aus denen der Versuch besteht, jeweils ein anderer Tagesablauf, dem die Künstlerin* penibel folgt. Der Erfolg eines jeden Versuchs wird an einem im Laufe des Versuchs entstandenen, großformatigen Selbstportrait gemessen.
Je besser das Gemälde, desto erfolgreicher der Versuch, desto geeigneter der Tagesablauf. Die festen Parameter, die erst die Vergleichbarkeit der Ergebnisse garantieren, sind einerseits der Raum, in dem die Versuche stattfinden, andererseits das Material, das zum Erstellen eines jeden Gemäldes zur Verfügung steht und die Prämisse, nicht mehr und nicht weniger zu tun, als durch die Beschreibung der Routine vorgegeben (die geprüften Routinen wurden dem Buch „Musenküsse – Für mein kreatives Pensum gehe ich unter die Dusche“ entnommen).
Die Zielsetzung besteht im Prüfen unterschiedlicher Routinen bekannter Künstler:innen darauf, ob sie sich für eine Übernahme durch die Künstlerin* eignen. Dabei ist die Variable in den drei Experimenten, aus denen der Versuch besteht, jeweils ein anderer Tagesablauf, dem die Künstlerin* penibel folgt. Der Erfolg eines jeden Versuchs wird an einem im Laufe des Versuchs entstandenen, großformatigen Selbstportrait gemessen.
Je besser das Gemälde, desto erfolgreicher der Versuch, desto geeigneter der Tagesablauf. Die festen Parameter, die erst die Vergleichbarkeit der Ergebnisse garantieren, sind einerseits der Raum, in dem die Versuche stattfinden, andererseits das Material, das zum Erstellen eines jeden Gemäldes zur Verfügung steht und die Prämisse, nicht mehr und nicht weniger zu tun, als durch die Beschreibung der Routine vorgegeben (die geprüften Routinen wurden dem Buch „Musenküsse – Für mein kreatives Pensum gehe ich unter die Dusche“ entnommen).
Konzeption und Ausführung: Hella Vohrmann






Da am Ende eines Praktikums das Resümee erfolgt, waren die Rezipient*innen eingeladen, darüber abzustimmen, ob Hella Vohrmann den Weg der erfolgreichen Künstlerin einschlagen soll. War der*die Rezipient*in der Meinung, erfolgreiche Künstlerin sei eine viel versprechende Perspektive, warf er*sie eine Murmel bei JA in eine extra dafür konzipierte Murmelbahn ein. Die Murmel fällt in den entsprechenden Behälter. Falls diese berufliche Perspektive wenig erfolgversprechend schien, wurde die Murmel rechts in Richtung NEIN, wie Neuanfang geschickt.
Bis 20:30h am Eröffnungsabend hatten alle Besucher*innen Zeit, um ihr Votum abzugeben.
Im Falle einer negativen Abstimmung, wäre nichts weiter zu tun gewesen. Im Falle eines mehrheitlichen JA, sollte sich die Künstlerin* das Symbol für die erfolgreiche Künstlerin, die Banane, live und vor Ort tättowieren lassen, um so zur erfolgreichen Künstlerin zu transzendieren.
Um zu vermeiden, dass ein laienhaftes Publikum eine falsche Entscheidung trifft, war die Murmelbahn sicherheitshalber so konzipiert, dass alle Murmeln in den JA Behälter vielen.
Bis 20:30h am Eröffnungsabend hatten alle Besucher*innen Zeit, um ihr Votum abzugeben.
Im Falle einer negativen Abstimmung, wäre nichts weiter zu tun gewesen. Im Falle eines mehrheitlichen JA, sollte sich die Künstlerin* das Symbol für die erfolgreiche Künstlerin, die Banane, live und vor Ort tättowieren lassen, um so zur erfolgreichen Künstlerin zu transzendieren.
Um zu vermeiden, dass ein laienhaftes Publikum eine falsche Entscheidung trifft, war die Murmelbahn sicherheitshalber so konzipiert, dass alle Murmeln in den JA Behälter vielen.
Konzeption: Hella Vohrmann
Ausführung: Jasmin Keune-Galeski, Hella Vohrmann
Ausführung: Jasmin Keune-Galeski, Hella Vohrmann


Begleitende Ausstellungszeitung in A3.
Layout: Jasmin Keune-Galeski, Hella Vohrmann
